…doch dass die Jury nun tatsächlich den wichtigsten Preis des Festivals an FAHRENHEIT 9/11 verliehen hat, ist schon eine faustdicke Überraschung. Denn so viele Sympathien US-Regimekritiker Michael Moore auch für seine politische Haltung und seinen Mut gewinnen konnte, so kritisch beurteilten viele die filmische Qualität seines neuen Werks:
Mit viel Polemik und wenig sachlicher Begründung ist FAHRENHEIT 9/11 mehr politische Brandrede gegen George W. Bush als die Dokumentation, die er zu sein vorgibt.
Die Entscheidung der Jury um Quentin Tarantino ist nicht nur erstaunlich, sondern auch höchst brisant. Nachdem es im letzten Jahr Verstimmungen zwischen den Cannes-Verantwortlichen und Hollywood gegeben hatte. Grund war unterem anderem die angebliche Amerika-Feindlichkeit in Lars von Triers DOGVILLE – empfanden in den USA nicht wenige die Goldene Palme für das Schulgewaltdrama ELEPHANT als weiteren Schlag ins Gesicht.